Ein Monodram nach Johann Wolfgang von Goethe.

Österreichische Erstaufführung

Das Schicksal der Proserpina – oder Persephone, wie sie
in der griechischen Version genannt wird – hat bildende Künstler wie auch Dichter fasziniert und angeregt. Die Verzweiflung einer Frau, die entführt wurde und dazu verdammt ist, lediglich einmal im Jahr aus der Unterwelt ans Licht aufsteigen zu dürfen, hat Johann Wolfgang von Goethe zu einem Monolog inspiriert.
Nur: Diese Proserpina ist eine Dauergefangene. Sie hat keinerlei Möglichkeit aus ihrer Situation auszubrechen. Ihrer Würde beraubt wird sie nie Teil der Unterwelt sein können. Es ist ein verzweifeltes Suchen ohne jegliche Perspektive und hat in unserer heutigen Zeit mehr Aktualität denn je.

Der bedeutende zeitgenössische Komponist Wolfgang Rihm hat sich dieses Stoffes angenommen und eine Kammeroper geschaffen, die 2009 bei den Schwetzinger Festspielen uraufgeführt wurde. Rihms Partitur ist gekennzeichnet von einer „wunderbar mondänen wie zugleich zugänglichen Musik“, die es aber gleichzeitig versteht, die Seelenqualen der Proserpina klanglich auszudeuten. Beeindruckend ist die musikalische Personenzeichnung, wenn Proserpina sich im Wechselbad von kindlich-naiv, tobend oder auch liebreizend befindet. Vom ersten Takt an strömen raumgreifend die für Wolfgang Rihm typischen Klänge und tragen so Proserpinas Kampf um eine menschenwürdige Existenz: Ein vokaler Befreiungsschlag einer tragischen Persönlichkeit.

Termine: 29. Oktober, 3., 5. & 6. November 2021, jeweils 20:00 Uhr
Spielort: Theater Akzent, Theresianumgasse 18, 1040 Wien

Mitwirkende:

Musikalische Leitung: Walter Kobéra
Inszenierung: Anna Bernreitner

Bühne: Hanna Rosa Öllinger & Manfred Rainer
Kostüm: Devi Saha
Lichtdesign: Norbert Chmel
Choreinstudierung: Bernhard Jaretz

Proserpina: Rebecca Nelsen

Damen des Wiener Kammerchores
amadeus ensemble-wien

 

© Kalinka Photography/Karolina Horner